Die Pfarrkirche St. Lucia wurde im 19. Jahrhundert als dreischiffige neugotische Kirche mit einer Sakristei an der Nordseite errichtet. Erst 44 Jahre nach Fertigstellung der Kirche wurde der neugotische Turm errichtet. Der Hallenbau mit seinen Kreuzgewölben geht auf einen Plan von Emil von Manger zurück. 1960 wurde die Sakristei erweitert und der Kircheninnenraum zur etwa gleichen Zeit stark modernisiert. Über die Jahrzehnte wurden immer mehr Dinge in der Kirche aufgestellt oder angebracht, so dass nicht nur die Architektur, sondern auch das liturgische Geschehen unklarer wurde.
Bei der Renovierung bzw. Umgestaltung der Kirche war es das Ziel, nicht nur punktuelle Veränderungen vorzunehmen, sondern den gesamten Kirchenraum wieder als Raum erlebbar zu machen und seinen Charakter zu zeigen. Bisher wuchsen die mächtigen Pfeiler aus einem Meer von Bänken hervor. Nunmehr stehen die Pfeiler und Säulen frei.
Bei Hochfesten besteht die Möglichkeit, die vorhandenen Sitzplätze der neu zwischen den Säulenreihen aufgestellten Bänke durch Stühle zu ergänzen. Sie sind um den Altarbezirk angeordnet. Der Altarbezirk ist um zwei Joche in den Kirchenraum vorgezogen worden, um der Umsetzung des zweiten Vatikanischen Konzils gerecht zu werden. Der Altarbezirk ist um drei Stufen abgesenkt worden. Nunmehr ist dieser nun noch um zwei Stufen gegenüber der Kirchengemeinde angehoben ist.
Weitere Kirchenräume sind ebenfalls umgestaltet worden: So nimmt der Chorraum nun das Taufbecken auf und bietet einen feierlichen geschützten Rahmen. Vor den Windfanganlagen werden im angemessenen Abstand achsensymmetrisch hinter den Bänken und der Bestuhlung das Beichtzimmer und ein Stuhllager als eingestelltes Möbel frei in den Raum gestellt.
Der neu gestaltete Kirchenraum erhält durch die gewählten Maßnahmen ein ihm angemessenes, würdiges und ruhiges Gesamtbild.